Demenz ist eine komplexe und progressive neurodegenerative Erkrankung, die nicht nur die kognitiven Fähigkeiten der betroffenen Personen beeinträchtigt, sondern auch erhebliche soziale, emotionale und physische Herausforderungen für die Erkrankten und ihr Umfeld mit sich bringt. Es gibt viele Aspekte, die bei der Bewältigung dieser Herausforderungen und bei der Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Demenz sowie ihrer Angehörigen eine Rolle spielen. Da eine demenzielle Erkrankung häufig auch einhergeht mit einer eingeschränkten Mobilität, wollen wir im Paula-Dürre-Haus auch auf Stadtteilebene Menschen mit Demenz und deren Angehörige unterstützen.

Demenz und soziale Arbeit

Dabei gibt es eine Menge Aspekte, die eine wichtige Rolle spielen und in denen die Soziale Arbeit eine Rolle spielt. Das kann die Organisation von Unterstützungsdiensten, die Schulung von Angehörigen und Betreuer*innen, die Bereitstellung von Informationen, der Initiierung von Austausch oder die Unterstützung bei der Anpassung der Wohnumfeldes sein.

Die Unterstützung der Angehörigen ist ein zentraler Aspekt der Sozialen Arbeit im Demenzkontext. Die Betreuung von Menschen mit Demenz kann physisch und emotional sehr anspruchsvoll sein, und Angehörige benötigen Unterstützung, um diese Belastung bewältigen zu können. Studien zeigen, dass Angehörige von Menschen mit Demenz häufig unter erheblichem Stress und psychischer Belastung leiden (vgl. Pinquart & Sörensen 2003: 250). Soziale Arbeit bietet gezielte Interventionen an, um Angehörige bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zu unterstützen und ihre psychische Gesundheit zu fördern (vgl. Pinquart & Sörensen 2003: 258).

Darüber hinaus spielt die Soziale Arbeit eine wichtige Rolle bei der Sensibilisierung der Gesellschaft für das Thema Demenz und bei der Reduzierung von Stigmatisierung und Vorurteilen. Durch Bildungsprogramme, Informationsveranstaltungen, Schaffung von Begegnungsorten und Öffentlichkeitsarbeit trägt die Soziale Arbeit dazu bei, das Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zu schärfen und die Gemeinschaften dazu zu ermutigen, inklusiver und unterstützender zu sein (vgl. Wißmann 2010: 345).

 

Angebote im Paula-Dürre-Haus

In der Vergangenheit gab es bereits einige Veranstaltungen zum Thema Demenz im Paula-Dürre-Haus. Und wir planen noch weitere Angebote zu Demenz. Wenn Sie Ideen oder Anregungen haben oder Ihnen aufgefallen ist, was vielleicht in Ostheim und Umgebung noch fehlt/dringend gebraucht wird, dann kommen Sie gerne auf uns zu!

 

Schulungskurs „Leben mit Demenz“ für Angehörige von Menschen mit Demenz, Ehrenamtliche und Interessierte (14.11.-28.11.)

Ein Leben mit Menschen mit Demenz ist eine besondere Herausforderung. Um die Situation für pflegende Angehörige zu erleichtern und um die Veränderungen des erkrankten Angehörigen besser zu verstehen, bietet der Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW e.V. in Zusammenarbeit mit der AOK Rheinland/ Hamburg und der Begegnungsstätte Paula-Dürre-Haus den Schulungskurs „Leben mit Demenz“ im PDH an. Es wird die Möglichkeit gegeben, sich zu informieren über die Erkrankung Demenz, Verhaltensformen der Erkrankung, den Umgang mit Menschen mit Demenz, die Bewältigung von Krisensituationen, rechtliche und finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten sowie Entlastungsangebote für pflegende Angehörige. Mit dem Schulungskurs werden auch bürgerschaftlich engagierte Menschen qualifiziert, um Menschen mit Demenz im Rahmen der Nachbarschaftshilfe zu Hause zu unterstützen. Der kostenlose Kurs umfasst 3 Kurstage, den 14.11.2023, 21.11.2023 und 28.11.2023, jeweils von 17:00 bis 20:00 Uhr. Um Anmeldung wird gebeten unter Tel.: 0157/52951936 oder per E-Mail an: pdh.koeln-ostheim@ekir.de . Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite www.alzheimer-nrw.de.

 

Theaterstück „… und kein Dank!“ (21.09.2023)

Das interaktive Stück des Forumtheater inszene e.V. wurde in der Auferstehungskirche in Ostheim aufgeführt und hat interaktiv den Alltag mit Demenz zum Thema gehabt.

 

Veranstaltungsreihe „Demenz verstehen“ (24.04. – 18.06.2023)

Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe wurde am 24.4. eine Ausstellung in der Auferstehungskirche mit Bildern aus einem Kunstprojekt von Menschen mit und ohne Demenz eröffnet. Am 2.5. gab es einen Workshop zum Thema „Der tägliche Umgang mit Demenzbetroffenen“. Des Weiteren wurde am 30.5. über das Feld Demenz und Mobilität gesprochen und am 18.6. die Ausstellung im Rahmen eines Gottesdienstes mit dem Titel „Wenn das Leben Mühe macht…“ beschlossen. Einen ausführlichen Bericht zur Veranstaltungsreihe „Demenz verstehen“ im Paula-Dürre-Haus finden Sie hier: Rückblick auf die Veranstaltungsreihe „Demenz verstehen“ – Paula Dürre Haus (paula-duerre-haus.de)

 

Demenzwochen 2022 (16.09. – 02.10.2022)

Vom 16.09. bis zum 02.10.2022 hat sich das Paula-Dürre-Haus im großen Rahmen während der Demenzwochen in Köln engagiert. Es fanden Folgende Veranstaltungen statt: LiteraTürchen: „Frieden Schließen mit Demenz (16.09.); „Mit dem Vergessen leben“ Gottesdienst zum Thema Demenz (18.09.); Singen hält gesund! (22.09.); Veedels-Kinoabend zum Thema Demenz (23.09.); Gemeinsam getragen – Leben in selbstverantworteten Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz (27.09.); Demenz-Netzwerktreffen Köln zum Thema demenzfreundlicher Stadtteil (29.09.); Spielenachmittag mit der Tover-Tafel (29.09.) & Kino im Veedel: The Father (30.09.).

 

Quellen:

Pinquart, M., & Sörensen, S. (2003). Differences between caregivers and noncaregivers in psychological health and physical health: A meta-analysis. Psychology and Aging, 18(2), 250-267.

Wißman, P. (2010). Demenz–ein soziales und zivilgesellschaftliches Phänomen. Handbuch Soziale Arbeit und Alter, 339-346.